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Johanna von Kastilien (1479-1555) soll ihrer Mutter, Königin Isabella I., auf den Thron folgen. Doch Johanna entspricht in vielerlei Hinsicht nicht den Erwartungen: Sie lehnt die Grausamkeit ab, mit der ihre Mutter "Ungläubige" verfolgen lässt, ebenso will sie sich nicht den Regeln der katholischen Kirche unterwerfen. Als sie mit Philipp dem Schönen, Herzog von Burgund, verheiratet wird, bricht sie auch hier die Konventionen: Sie verliebt sich leidenschaftlich in ihn und kann seine zahllosen Seitensprünge nicht tolerieren - nicht zuletzt die daraus resultierenden Wutanfälle bringen ihr den Beinamen "die Wahnsinnige" ein. Die Zweifel an ihrer geistigen Gesundheit machen sie zum leichten Opfer für die machtpolitischen Interessen ihres Vaters, ihres Ehemannes und zuletzt auch ihres Sohnes, der sie für Jahrzehnte in einem Kloster festsetzen lässt.

A. Hennig von Lange (zuletzt "Die Weihnachtsgeschwister", ID-A 46/19) überrascht und überzeugt mit einem biografischen Roman über das Schicksal einer intelligenten, sensiblen Frau, die keine Chance hat, selbst über ihr Leben zu bestimmen.

Lesenswert!