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In seinem neuen Roman erzählt der irische Autor die griechische Tragödie "Orestie" des Dichters Aischylos nach: Nachdem Agamemnon, Herrscher von Mykene und Anführer der Griechen im Trojanischen Krieg, zwecks besserer Seewinde seine Tochter Iphigenie den Göttern geopfert hat, wird er bei seiner Rückkehr von seiner Frau Klytaimnestra mithilfe ihres Liebhabers Aigisthos ermordet, während ihr Sohn Orestes unwissend an einen anderen Ort gebracht wird.

Als Orestes Jahre später als Erwachsener zurückkehrt, erfährt er von seiner Schwester Elektra die Wahrheit und beide planen, für ihren Vater Rache an Klytaimnestra zu nehmen.

Wechselnd zwischen unterschiedlichen Perspektiven - überwiegend von Klytaimnestra und Orestes, aber auch von Elektra erzählt - stehen in Tóibíns Version der "Orestie" die Gefühle der einzelnen Familienmitglieder und ihre persönlichen Rachegelüste im Vordergrund, während die Götter keine wirkliche Rolle spielen und ihre Existenz zumindest infrage gestellt wird.

Spannend erzählt, zugleich brutal und einfühlsam.

Sehr empfohlen.