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Hexenwahn

Geschichte einer Verfolgung
Verfasser: Suche nach diesem Verfasser Roper, Lyndal
Verfasserangabe: Lyndal Roper
Medienkennzeichen: Sachliteratur
Jahr: 2007
Verlag: München, Beck
Mediengruppe: Buch
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Inhalt

Preisgekrönte historisch-psychologische Studie, die den geschichtlichen und geistigen Kontext der Hexenverfolgung in Deutschland rekonstruiert, um vor diesem Hintergrund die Dynamik von Neid, Abhängigkeit und Angst zu verstehen, die sich in grausamen Gewaltakten entlud.
 
Diese preisgekrönte historisch-psychologische Studie einer amerikanischen Professorin mit dem Forschungsschwerpunkt deutsche Religions- und Sozialgeschichte zwischen 1450 und 1750 (vgl. auch "Das fromme Haus", ID 5/96) rekonstruiert den geschichtlichen und geistigen Kontext dieser Zeit, um die Hintergründe der Hexenverfolgung zu verstehen. Insbesondere untersucht Roper eine emotionale Dynamik von Neid, Abhängigkeit und Angst, die über 200 Jahre lang zu grausamen Gewaltakten gegenüber offensichtlich harmlosen alten Frauen führte, die die größte Opfergruppe bildeten. Gut geschriebene und packend zu lesende Studie! (2)
 
Die sexuellen Phantasiewelten der Hexenverfolgung. Warum haben die Hexenverfolger in Nördlingen, Würzburg oder Marchtal so oft Frauen der Hexerei bezichtigt, die "alt" waren, das heißt keine Kinder mehr bekommen konnten? War es der Neid auf die schönen, jungen und fruchtbaren Frauen, der sie für Hexerei und Teufelspakt prädestinierte? Lyndal Roper beleuchtet die sexuelle Vorstellungswelt der Hexenverfolgung und die eminente Bedeutung, die die Fruchtbarkeit für Männer wie Frauen hatte. Die Hexenverfolgung - wir wissen relativ genau Bescheid über die Zahl der Opfer, die regionale Verteilung, über den Ablauf der Prozesse und über die üblichen Anklagepunkte; was wir nicht so genau wissen, ist, wie und warum eine dörfliche oder städtische Gesellschaft so grausam und brutal über meist wehrlose Opfer wie Alte und Kinder herfiel. Lyndal Roper will die emotionalen Mechanismen aufspüren, die den Boden für diese Prozesse und die Exekution ihrer Urteile bereiteten. In der Erzählung einiger markanter Fälle wird deutlich, daß es für die Menschen des 16. und 17. Jahrhunderts überlebenswichtig war, zu erkennen, warum ein Kind starb, die Kühe erkrankten, die Ernte verfaulte. Der Vorwurf an die meisten der Hexerei Verdächtigen war der Schadenszauber - sie waren schuld, daß die Milch sauer wurde, das Kind krank, das Wasser vergiftet. Beseitigte man diese Schuldigen, dann konnte es wieder aufwärts gehen. Erstaunlicherweise wurde gerade diese Schuld an denjenigen festgemacht, die am meisten zur Versorgung anderer und zu ihrem Wohlergehen beigetragen hatten: an älteren Frauen. Wie ist diese Projektion zu erklären? Was prädestinierte sie dazu, zum Sündenbock zu werden? Lyndal Roper untersuchtein weites Spektrum frühneuzeitlicher Vorstellungswelten und macht magisches Denken, Zauberglauben und Hexensabbate verständlich.

Details

Verfasser: Suche nach diesem Verfasser Roper, Lyndal
Verfasserangabe: Lyndal Roper
Medienkennzeichen: Sachliteratur
Jahr: 2007
Verlag: München, Beck
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Systematik: Suche nach dieser Systematik D 320
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ISBN: 978-3-406-54047-9
2. ISBN: 3-406-54047-3
Beschreibung: 470 S. : zahlr. Ill.
Schlagwörter: Deutschland; Deutsche Geschichte; Mittelalterliche Geschichte; Mittelalter; Hexenverfolgung; Hexenprozess; Hexenglaube; Hexenwahn
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Originaltitel: Witch craze
Fußnote: Aus dem Engl. übers.
Mediengruppe: Buch