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Sensibel und mit geradezu liebevoller Sorgfalt erzählt M. Prahs die Geschichte von 6 ganz unterschiedlichen Menschen zur Zeit des Mauerfalls bis zum Jahr 2006. Sie alle müssen sich mit den Auswirkungen dieser Ereignisse arrangieren und sich selbst und ihr Leben neu finden.

Die Zeit der Wende in den 1990er-Jahren wird das Leben von 6 Menschen in nie geahnter Art und Weise verändern: Kunstdozent Hans Hofmann holt seine Vergangenheit als Stasispitzel schließlich ein. Matthias und Hanna, die sich nach dem Mauerfall trennen, ein neues Leben beginnen und endlich zu sich selbst finden. Die überforderte alleinerziehende Mutter und Altenpflegerin Anne Liebert, die die Betreuung ihrer Tochter Marie einfach ihrem Patienten Karl Fritsche überlässt. Sie alle porträtiert M. Prahs in ihrem 1. Roman mit geradezu liebevoller Sorgfalt und großem Einfühlungsvermögen und fängt die Stimmungslage der Figuren so hautnah ein, als würde man direkt neben ihnen stehen. Aus den ehemaligen Nachbarn sind am Ende Fremde geworden, die aber trotz aller Schwierigkeiten und Wirrnisse in eine hoffnungsvolle Zukunft blicken können.

Ein schön zu lesender, ruhig erzählter Roman um ganz unterschiedliche Menschen, die sich nach ihren persönlichen Fähigkeiten und Möglichkeiten mit den Ereignissen der deutsch-deutschen Geschichte arrangieren müssen.

Gern empfohlen.