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Mit Esprit und abgründigem Humor schildert Gayle Tufts den Alltagswahnsinn einer Amerikanerin in Deuschland, dem Land von Frieden, Freiheit und Frauenfußballweltmeisterinnen.

Eine Amerikanerin, die seit 15 Jahren in Berlin lebt und zwischen alter und neuer Heimat hin- und herpendelt; die mit wachsendem Befremden Georg Bushs Amerika besucht und gleichzeitig als Ausländerin in Deutschland viele wunderliche Dinge beobachtet; der ironisch-distanzierte Außenseiterblick auf beide Kulturen - das ist der Stoff, aus dem die amüsanten Glossen der Autorin gemacht sind. Gayle Tufts (Jahrgang 1960) erzählt in einem "Dinglish" genannten Kauderwelsch aus Englisch und Deutsch ("Ich bin Amerikanerin, ich bin a little bit chaotisch") von Schönheits-OPs und Diätwahn in Amerika, deutscher Streitkultur in Talkshows oder der Vorliebe amerikanischer Frauen für deutsche Männer ("Sie sind zuverlässig und riechen meistens gut"). Alltägliche Dinge erscheinen bei ihr in einem anderen Licht, wirken fast absurd, z.B. die merkwürdige deutsche Gepflogenheit des Spargelessens ("phallisches Gemüse wird öffentlich verzehrt"). Schade, dass dies keine Live-Aufnahme ist, das sprühende Temperament der Allround-Entertainerin würde dann noch mehr zum Tragen kommen. Empfehlenswert. (Buch: ID 18/06 bzw. BA 6/06; Acm)