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Im SPIEGEL 8/04 wurde über die Wiederentdeckung dieses 1966 verbotenen Romans über eine 20 Jahre zuvor von der Autorin erlebte Affäre berichtet, über dessen Titelheld sie noch 87-jährig im Interview sagt: "Ich habe eigentlich immer mit der Erinnerung an Gordon gelebt". Ein düsterer, uneitler Roman um das, was gern schnell und griffig Obsession genannt wird. Eigentlich um eine Gesprächsbeziehung, auch wenn die Gespräche Verhören ähneln. Denn mehr als in ihren Körper dringt Gordon in ihre Seele ein, entlockt ihr zuvor unbewusstes Selbstwissen. Verwirrend dabei die Gleichzeitigkeit von Vertrautheit und Fremdheit in ihren Begegnungen, der Wechsel von Sanftmut und Fürsorge zu Gewalt und Kälte. Mal beiläufig, mal eruptiv wird erlebt, was zum Etikett "Obsession" verführt. Der Höhepunkt dessen, was er ihr abverlangt, bricht den Bann. Mit "Es hat einen Punkt erreicht, an dem Schluss sein muss" verlässt er ihr Leben. Und doch geht etwas weiter... Dem verstörenden, dekadenten Zauber dieses Romans lässt sich kaum entziehen, in gut geführten Literaturbeständen sollte er nicht fehlen.