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Nach der Trennung von ihrem Lebensgefährten Leander bleibt Lena mit ihrem kleinen Sohn Adrian in der gemeinsamen Wohnung im Berliner Osten. Als Adrian 1. Verhaltensauffälligkeiten zeigt, glaubt Lena zunächst, dies sei eine Folge des Trennungsschmerzes. Immer wieder spricht Adrian von einer "komischen Frau", die nur er sehen kann, und auch Lena beginnt zu glauben, dass jemand in ihrer Abwesenheit sich in die Wohnung schleicht. Sie beginnt, ihre Nachbarn kritisch zu hinterfragen und stellt Nachforschungen an über ihre Vormieter und deren Schicksal. Geschichten aus der Zeit des getrennten Deutschland und der Wiedervereinigung treten zutage. Wie schon in "Eine schöne Geschichte" setzt R. Junge Traumbilder und Fantasien in eine realistisch angelegte Handlung. Ihr Wahrheitsgehalt ist nebensächlich, sie dienen eher als Anstoß für neue Handlungsstränge oder Gedankengänge. Man könnte den Roman auch als reine Trennungsgeschichte lesen mit der deutsch-deutschen Vergangenheit als Hintergrundmusik. Darin liegt die Stärke des Buches, mehrere Lesarten zuzulassen. Empfohlen.