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Eugenische Phantasmen

eine deutsche Geschichte
Verfasser: Suche nach diesem Verfasser Herzog, Dagmar (Verfasser)
Verfasserangabe: Dagmar Herzog ; aus dem Amerikanischen von Ulrike Bischoff
Medienkennzeichen: Sachliteratur
Jahr: 2024
Verlag: Frankfurt am Main, Suhrkamp
Reihe: Frankfurter Adorno-Vorlesungen; 2021
Mediengruppe: Buch
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Inhalt

Die US-amerikanische Historikerin beschreibt den menschenverachtenden Umgang mit Menschen auf Grundlage der sogenannten Eugenik, die schon Anfang des 20. Jahrhunderts verbreitet war und in der NS-Zeit in einem grausamen Massenmord gipfelte. Die renommierte Wissenschaftlerin beschreibt anhand vieler Quellen, dass auch nach dem 2. Weltkrieg in Deutschland keine grundlegende Abkehr von dem Denken eintrat, dass Menschen mit Behinderung weniger wert seien als der vermeintlich "normale" Rest der Bevölkerung. Erst ab den 1970ern begann aufgrund der Initiative von Aktivist*innen in der Bevölkerung und in Institutionen ein Umdenken und der Weg zur Inklusion wurde beschritten. Dieser Prozess ist laut Herzog noch nicht abgeschlossen und muss weiter energisch verfolgt werden, damit in naher Zukunft vollständige Teilhabe für Menschen mit Behinderung erreicht wird. Herausragender wissenschaftlicher Beitrag, der einen bisher wenig erforschten Teil deutscher Geschichte eindrücklich und emotional berührend beleuchtet. ... Dieses Buch ist ein Experiment. Es unternimmt den Versuch, eine Geistesgeschichte der geistigen Beeinträchtigung zu schreiben, indem es die Debatten über den Wert behinderten Lebens nachzeichnet, wie sie in den letzten 150 Jahren geführt wurden. Abgrund dieser Epoche war ein schier unvorstellbares Massenmordprojekt, das eine komplexe Vorgeschichte hat und eine erstaunlich lange Nachgeschichte. Die Eugenik zu verlernen, hat sich in Deutschland als ein außerordentlich zäher Prozess erwiesen, der bis heute nicht abgeschlossen ist. Dagmar Herzog schildert die immer wiederkehrenden Konflikte über die Deutung von Fakten und die daraus zu ziehenden praktischen Konsequenzen. In diesen sowohl politisch als auch emotional hoch aufgeladenen Auseinandersetzungen vermischten sich Konzepte aus Medizin und Pädagogik mit religiös-theologischen Vorstellungen, aber auch mit solchen über Arbeit und Sexualität, menschliche Verwundbarkeit und wechselseitige Abhängigkeit. Wie soll man über die Mitbürger:innen mit den unterschiedlichsten kognitiven Beeinträchtigungen und psychiatrischen Diagnosen denken und fühlen? Wie mit ihnen umgehen? Indem die Deutschen über diese Fragen stritten, rangen sie stets auch um ihr Selbstverständnis als Nation. Dagmar Herzog, geboren 1961, ist Distinguished Professor of History am Graduate Center der City University New York und Autorin zahlreicher Publikationen zur Sexual- und Geschlechtergeschichte der Moderne, zur Holocaustforschung und zur Geschichte der Religion. 2023 wurde sie mit dem Sigmund-Freud-Kulturpreis ausgezeichnet.

Details

Verfasser: Suche nach diesem Verfasser Herzog, Dagmar (Verfasser)
Verfasserangabe: Dagmar Herzog ; aus dem Amerikanischen von Ulrike Bischoff
Medienkennzeichen: Sachliteratur
Jahr: 2024
Verlag: Frankfurt am Main, Suhrkamp
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Systematik: Suche nach dieser Systematik D 343.9, E 716, D 401, D 402
Suche nach diesem Interessenskreis
ISBN: 978-3-518-58814-7
2. ISBN: 3-518-58814-1
Beschreibung: Erste Auflage, Originalausgabe, 390 Seiten : Illustrationen
Reihe: Frankfurter Adorno-Vorlesungen; 2021
Schlagwörter: Alltag; Geschichte 1874-2024; Deutschland; Behinderter Mensch; Geistige Behinderung; Mehrfachbehinderter Mensch; Nationalsozialismus; Deutschland 1939 -1945; Euthanasie; Eugenik; Gesellschaft; Euthanasie <Nationalsozialismus>; "Euthanasie"-Mord; Behinderte; Behinderung; Deutsche Geschichte; Deutschland <Bundesrepublik>; Deutschland <DDR>; Behinderte Menschen; Vorurteil
Beteiligte Personen: Suche nach dieser Beteiligten Person Bischoff, Ulrike (Mitwirkender)
Sprache: Deutsch
Mediengruppe: Buch