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Der Regisseur und bildende Künstler Benjamin Heisenberg gibt sich in seinem Romandebüt als Herausgeber: Die Eltern seines 2020 verschwundenen Jugendfreunds Simon haben ihm das Material von dessen letzter Recherche zur Veröffentlichung überlassen. Diese Dokumente deuten ein verblüffendes Szenario im Zusammenhang mit dem Reaktorunfall von Tschernobyl an.

Bei zwei Jungen aus einer Gruppe von Kindern, die der Katastrophe entkamen und in Simons Ort aufgenommen wurden, scheint eine paranormale Verbindung zu bestehen: Man kann sie nicht voneinander trennen, ohne ihr Leben zu gefährden.

Der eine, Anton Lukusch, wird erst zum Schachgenie aufgebaut, später zum Unternehmensberater mit hellseherischen Fähigkeiten.

Als der andere, Igor, Jahre danach überraschend allein auftaucht, nimmt Simon seine Spur auf.

Der Autor erschafft eine irrwitzige Geschichtsfiktion, postmodern aufgebohrt, irgendwo zwischen der Fabulierlust eines Umberto Eco und der schleichenden Bedrohlichkeit von Danielewskis "Das Haus". Nur die beigefügten "historischen" Fotos sind zu schnell als manipuliert entlarvt.

Gern empfohlen.