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Adolf Eichmann, der für die Ermordung von sechs Millionen Juden verantwortlich war, lebte zehn Jahre unbehelligt in Argentinien, geschützt von anderen ebenfalls dort gestrandeten Nationalsozialisten und der Regierung Juan Peróns.

Erst 1960 konnte ihn der israelische Geheimdienst nach Jerusalem entführen, wo er zum Tode verurteilt wurde.

Ariel Magnus, der argentinische Schriftsteller mit deutsch-jüdischen Wurzeln, dessen Großmutter den Holocaust überlebte schildert dieses 2. Leben nahe an den Fakten.

Er zeichnet den unbelehrbaren "arbeitslosen Deportologen", wie er ihn ironisch nennt, als Kleinbürger, der Kaninchen züchtete, sich in verschiedenen Berufen versuchte, seine Ideologie weiterhin offen vertrat und sich vom Pech verfolgt sah (den spanischen Buchtitel "El desafortunado" könnte man mit "Unglücksrabe" übersetzen).

Im Nachwort beschreibt Magnus, was es für ihn und seine Familie bedeutet, im selben Stadtviertel von Buenos Aires zu leben wie zeitweise Eichmann.

Eloquent, sarkastisch und erschreckend.