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In spannenden Reportagen zeichnen die beiden Südamerika-Spezialistinnen Esther-Marie Merz und Camilla Landbø das Bild eines dynamischen Kontinents. Sie blicken hinter die Kulissen von politischen Konflikten, wirtschaftlichen Entwicklungen und gesellschaftlichen Umbrüchen, informieren zu verschiedenen Themenblöcken wie Populismus, Indígenas, Drogenhandel oder Korruption.

 

Die Autorinnen haben sich einer schwierigen Aufgabe unterzogen: Eine Zusammenschau des zerrissenen Halbkontinents wollen sie bieten, obwohl die Entwicklung in den einzelnen Ländern so unterschiedlich verläuft, dass Gemeinsamkeiten nur schwer auszumachen sind. Brasilien ist wirtschaftlich ein Schwellenland, Bolivien noch immer eines der ärmsten Länder der Welt. Die Autorinnen lösen das Problem, indem sie Detailbeobachtungen zu verschiedenen Themen liefern: das neue Selbstbewusstsein der indigenen Völker, der Populismus, der aktuell besonders in Venezuela seine Blüte treibt, die jahrhundertealte Ausbeutung der Länder, denen ihr Rohstoffreichtum vorenthalten wird, der Kampf mit Drogenhandel und Korruption: Durch gut geschriebene Reportagen aus einzelnen Ländern entsteht so ein Mosaik Südamerikas, das primär die Zerrissenheit zwischen Arm und Reich zeigt. Trotzdem vermitteln das Buch ein Bild des äußerst lebendigen Kontinents, der - das zeigt die Immigrationsstatistik - besonders die Jugend der ganzen Welt anzieht. Vergleichbare Titel sind in letzter Zeit nicht angezeigt worden. (2)