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Junge Flüchtlinge aus dem ehemaligen Jugoslawien erleben in Amsterdam schmerzhaft den eigenen Sprach- und Persönlichkeitszerfall. Ihre Dozentin an der Uni versucht zu helfen.

Der neue Roman der in Amsterdam lebenden kroatischen Autorin zeigt mehr als deutlich die trostlose Situation bosnischer, serbischer, kroatischer und mazedonischer junger Flüchtlinge, die in Amsterdam eher gestrandet als gelandet sind und die hautnah zu spüren bekommen, dass das, was sie früher als Heimat bezeichnet hätten, für immer verloren ist. Sie studieren am Slawischen Institut der Universität, speziell an ihrer kleinsten Abteilung, der Abteilung für "Jugoslawistik" - ein Relikt aus alten Zeiten, Jugonostalgie eben und für die jungen Emigranten erst recht geeignet, den eigenen Sprach- und Persönlichkeitszerfall schmerzhaft zu durchleben. Tanja, die kroatische Lehrerin, versucht, abseits von Lehrplänen, ihren Studenten die genaue Erinnerung zur Bewältigung ihres jugoslawischen Traumas abzuringen, aber sie scheitert, weil sie die jungen Menschen überfordert. Ein vielschichtiger, die Absurdität vom Zerfall eines Landes beleuchtender intelligenter Roman. Preiswürdig.