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Der linientreue Anatoli Sukhanow führt als Chefredakteur einer angesehenen Moskauer Kunstzeitung ein privilegiertes Leben. Aber man schreibt das Jahr 1985 und mit dem Aufstieg Gorbatschows zeigen sich die ersten Anzeichen eines Wandels. Als Sukhanow einen früheren Studienkollegen wiedertrifft und überraschend ein entfernter Verwandter bei ihm auftaucht, wird er mit seiner lange verdrängten Vergangenheit konfrontiert: Der Selbstmord des Vaters, die kargen Nachkriegsjahre, die Zeit als Avantgardekünstler und schließlich sein Entschluss, seine Ideale aufzugeben und eine Karriere als staatskonformer Kunstkritiker zu machen. Als Sukhanow Schwierigkeiten mit seiner Redaktion bekommt, die sich liberaler zeigen will und sich auch seine Kinder und seine Frau von ihm abwenden, gerät er mehr und mehr in einen albtraumhaften Strudel der Erinnerungen, dem er nichts mehr entgegensetzen kann. Der Roman einer in den USA lebenden Russin schildert äußerst nuanciert und einfühlsam die Entwicklung, die Sukhanow durchmacht und kann als Parabel auf das Ende der Sowjetunion verstanden werden. Besondere Empfehlung.